Trubel in Spergau zur Lichtmeß

Traditionell am zweiten Sonntag im Februar herrscht in Spergau der Ausnahmezustand, wie Ortsbürgermeister Matthias Jenzsch sagt. Das ganze Dorf ist auf den Beinen, Lichtmeß wird gefeiert.

Bunte Figuren, allen voran der Läufer oder auch Bändermann genannt, ziehen durch die Ortschaft, nachdem das Fest 6 Uhr morgens im Gasthof „Zur Linde“ mit Musik und viel guter Laune begonnen hat. Die bunten wehenden Bänder am Gewand des Läufers verkünden den nahenden Frühling. Hinter ihm bildet sich ein langer Zug aus Musikkapelle, Soldaten, Vögeln, Erbsbär, Eierfrauen, Wurststangenträgern, Milchkannenträger, Handelsmännern, Küchenmädchen und Küchenburschen, Schwarzmachern, Pritschern…. und dem Registrator hoch zu Roß.

Der Weg führt den Zug, begleitet von hunderten Spergauern, zum Bäckereiplatz, auf dem schon ein Feuer lichterloh brennt. Während das Feuer niederbrennt, bittet die bunte Gesellschaft auf ihrem Heischegang an den Türen der Spergauer um „Abgaben“ und sammeln dabei Eier, Würste und anderes Herzhafte ein. Am Vormittag ziehen die Akteure dann erneut in die „Linde“ ein, um den Tag weiter zu feiern.

Der Brauch, der bis ins Jahr 1763 zurückverfolgt werden kann, wurde 2019 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

Text/Fotos: Heike Hickmann/Stadt Leuna