Rössener Kultur

Die Rössener Kultur wurde nach dem gleichnamigen Stadtteil von Leuna benannt. Sie bezeichnet eine Epoche der Jungsteinzeit. Diese erstreckte sich von etwa 4.500 bis 3.500 vor unserer Zeitrechnung.

Alfred Götze führte den Namen 1900, nach Funden auf dem Gelände des heutigen Plastik-Parks, ein. Götze gilt als erster promovierter Wissenschaftler der Ur- und Frühgeschichte. Später wurde er Professor an der Universität Berlin.

Die Epoche wird mit mehreren Faktoren belegt. Neben den Bestattungsritualen zählen dazu auch Gefäß- und Werkzeugformen.

Bei Bestattungen wurden die Toten in der sogenannten Hockerlage beerdigt. Dabei sind die Beine angewinkelt und die Arme über der Brust gekreuzt.

Die Gräber wurden dabei in 0,4 Meter bis 1,6 Meter Tiefe angelegt. Zum Teil wurden sie auch mit Steinplatten bedeckt. Als Grabbeigaben wurden Gefäße und Werkzeuge verwendet.

Typische Gefäße der Rössener Kultur wurden aus Keramik gefertigt. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Kugelbecher und hohe Schüsseln mit Standfuß.

Die glatten, braunen Gefäße waren üblicherweise mit weißen Linien verziert. Sie wurden erzeugt, indem in Einkerbungen und Stempelabdrücke eine weiße Paste gelegt wurde.

Bei den gefundenen Werkzeugen handelte es sich vorrangig um Feuersteinsplitter und durchbohrte Breitkeile und Beile.