Gemeinsam stark für den Ernstfall – Feuerwehren trainieren Rettung unter Straßenbahn

Ein ungewöhnlicher Anblick bot sich am Samstag, den 9. August 2025 an der Haltestelle der HAVAG in Ammendorf: Unter einer Straßenbahn knieten Feuerwehrleute, umgeben von Hebekissen, Büffelwinden, Unterbauholz und Einsatzfahrzeugen – zum Glück handelte es sich nicht um einen echten Notfall, sondern um eine Einsatzübung.

Die Ortsfeuerwehren Kreypau, Leuna und Spergau stellten sich gemeinsam einem Szenario: Eine eingeklemmte Person unter einer Straßenbahn. Nach der ersten Lageerkundung durch den Einsatzleiter folgten die Schritte Schlag auf Schlag: Betreuung des „Verletzten“ und der Passanten, Stromabschaltung, Sicherung gegen Wegrollen, Aufbau der Rettungsgeräte. Präzise koordiniert hoben die Kräfte die Straßenbahn mit pneumatischen Hebekissen an, unterbauten sie sicher und schafften so den entscheidenden Raum, um die Person zu befreien und dem Rettungsdienst zu übergeben. „Gerade bei so speziellen Lagen zählt jede Sekunde – und jeder Handgriff muss sitzen“, betonte ein Ausbilder vor Ort.

Nach der erfolgreichen Einsatzübung nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, weitere Hebetechniken auszuprobieren und das stromlose Schalten zu wiederholen. Ein Mitarbeiter der HAVAG stand den Feuerwehrleuten zur Seite und gab wertvolle Einblicke in die technischen Gegebenheiten von Straßenbahnen. Dies ermöglichte den Einsatzkräften, ein besseres Verständnis für die spezifischen Herausforderungen bei einem Straßenbahnunfall zu entwickeln.

Der Nutzen der Übung ging dabei weit über die reinen Handgriffe hinaus: Die gemeinsame Ausbildung stärkt nicht nur die Fähigkeiten der einzelnen Feuerwehren, sondern fördert auch den Austausch und das Vertrauen untereinander. In Notfallsituationen ist eine reibungslose Kommunikation und Zusammenarbeit entscheidend für den Erfolg der Rettungsmaßnahmen. Solche Übungen sind unerlässlich, um im Ernstfall schnell und effektiv handeln zu können.

Ein besonderer Dank gilt der HAVAG für die Bereitstellung der Straßenbahn und die tatkräftige Unterstützung vor Ort. Mit dieser realistischen Ausbildung ist die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Leuna nun noch besser für seltene, aber kritische Einsatzlagen gewappnet.

Matthias Schröter
FF Stadt Leuna