Kötzschau

Kötzschau besteht aus den Orten Kötzschau, Rampitz, Schladebach, Thalschütz und Witzschersdorf und gehört seit 2010 zur Stadt Leuna.

Als Standort einer Saline prägte das geförderte Salz über viele Jahrhunderte Kötzschau und die umliegenden Orte.

Geschichte

Kötzschau

1172

Kötzschau wurde erstmals benannt.

1205

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte.

Frühes 14. Jahrhundert

Die Solequellen und deren Nutzung als Saline wurden beschrieben. Damit zählte sie zu den ältesten Salinen Deutschlands.

1347

Die Saline wurde im Krieg zwischen dem Markgraf zu Meißen und dem Magdeburger Erzbischof niedergebrannt. Der Kurfürst zu Sachsen übernahm sie anschließend und baute sie aus.

1579

Der Elsterfloßgraben wurde angelegt. Er verbindet das Elstergebirge mit Kötzschau und diente dem Transport von Holz, das zur Salzgewinnung benötigt wurde.

1618 bis 1648

Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Saline erneut zerstört.

1697

Eine erneute Inbetriebnahme der Saline erfolgte.

1798

Die erste Dampfmaschine im Kurfürstentum Sachsen wurde hier aufgebaut. Sie diente zur Förderung der Sole und der Weiterleitung auf das angeschlossene Gradierwerk.

1856

Der Bahnhof wurde errichtet.

1861

Die Saline wurde stillgelegt. Sämtliche Gebäude wurden abgerissen. Lediglich das Gebäude des Bahnhofs erinnert an die Zeiten von Kötzschau als Salzstandort.

1840

Das ehemalige Rittergut mit dem Herrenhaus wurde erbaut. Es existiert noch heute.

1928

Das Schulgebäude wurde erbaut. Auch dieses Gebäude wird heute noch genutzt, inzwischen allerdings als Dorfgemeinschaftshaus.

Rampitz und Thalschütz

1225

Thalschütz wurde urkundlich erwähnt.

1479

Rampitz wurde urkundlich erwähnt. Es gilt jedoch als deutlich älter. Beide Orte liegen unmittelbar nebeneinander.

1857

Der Bau einer Braunkohlengrube zwischen beiden Orten erfolgte. Die gleichzeitig errichtete Brikettfabrik diente viele Jahre als wichtiger Arbeitgeber der Region.

1917

Nachdem man auf Treibsand stieß, wurde die Kohlegrube geschlossen.

Schladebach

1012

Schladebach wurde urkundlich erwähnt.

1886

Der Ort erlangte internationale Bekanntheit. Im Rahme einer geologischen Landuntersuchung wurde hier die tiefste Bohrung der Welt vorgenommen. Der Rekord lag bei 1748,4 Metern und hatte bis 1893 Bestand.

Witzschersdorf

1285

Witzschersdorf wurde erstmals erwähnt. Das einstige Rittergut, mit einem spätbarocken Torturm war prägend für den Ort.

April 1945

Das Rittergut wurde vollständig zerstört und nicht wieder aufgebaut. Eine Gedenktafel an der Stelle des ehemaligen Torturms erinnert an dieses Ereignis.

Besonderheiten

Der Radweg entlang des Elsterfloßgrabens führt durch das Landschaftsschutzgebiet, das die Ortschaft Kötzschau durchzieht. Mit zahlreichen Hinweistafeln zu Bauwerken und Sagen sowie Rastplätzen lädt der Radweg zu Erkundungen und Entspannung in der Natur ein.

Im ehemaligen Empfangsgebäude des Bahnhofes befindet sich das Eisenbahnmuseum Kötzschau. Die Ausstellungen widmen sich der Eisenbahnstrecke Leipzig - Großkorbetha. Im Freigelände ist die Fahrt mit einer Draisine möglich, der Führerstand einer ehemaligen Werklok kann besichtigt werden. 

Die Ortschaft mit ihren fünf Orten besitzt drei Kirchen. Neben Kötzschau haben auch Schladebach und Thalschütz eigene Gotteshäuser. Diese werden noch heute genutzt.

Das traditionelle Heimatfest findet in Kötzschau jedes Jahr am ersten Juniwochenende statt. Höhepunkt ist dabei der sogenannte „Lumpenumzug“. Bei diesem werden die Ereignisse in und um Kötzschau auf satirische Weise mit bunten Kostümen dargestellt.